Elefantentreffen

Elefantentreffen Februar 1985
Salzburgring, Österreich

Da uns die Teilnahme am Elefantentreffen 1984 so gut gefallen hatte, gesellten sich dieses Jahr noch einige Motorradfreunde hinzu.

Ich fuhr am Donnerstag, 21. Februar mit meiner MZ ETZ 250 mit Seitenwagen in aller Frühe Richtung Salzburg. Auf der Autobahn suchte ich mir einen LKW der ca. 90-100Km/h fuhr und hängte mich in seinen Windschatten.

Am frühen Nachmittag erreichte ich mein Etappenziel in Bayern, den kleinen Ort Willing, der zu Bad Aibling gehört. Den Abend verbrachte ich im Gasthaus mit Bekannten bei einigen Maß Bier. Von dort fuhr ich am Freitagmorgen nach Berchtesgaden-Oberau, besuchte Freunde, die dort ihren Skiurlaub verbrachten und von hier zum Grenzübergang nahe Salzburg.

Meine Motorradfreunde Jürgen Zumbrock (BMW R 100 Gespann), Udo Weidenbrück (Sozius im Beiwagen) Peter Kern (BMW R 100 RS), Karl Heinz Poppe (BMW R 80 G/S) Paul Grommes (Yamaha XT 550), Heinz Josel Breuer (BMW R 80 ST) und Axel Bodeit (Suzuki GS 750) starteten am Freitagmorgen in aller Frühe von zu Hause. Nach einer kurzen Strecke erinnerte sich Axel, dass er seinen Schlafsack nicht eingepackt hatte. Er fuhr zurück nach Hause, verzurrte den Schlafsack auf dem restlichen Gepäck und begab sich wieder auf die Autobahn. Der Rest der Gruppe ist unterdessen weitergefahren.

Wir trafen uns am Grenzübergang (das klappte zu der Zeit auch ohne Mobiltelefon) und fuhren zusammen zum Salzburgring. Bei der Ankunft hatten wir heftiges Schneetreiben. Zuerst wurden die Zelte aufgebaut und das Lager eingerichtet.

 

Mittlerweile war auch Axel am Salzburgring eingetroffen und hatte unser Lager bei einer Rundfahrt gefunden. In meinem Seitenwagen hatte ich einen Grill und die dazugehörigen Dinge mitgenommen. Als wir aber das Fleisch und das Brot auspackten, war dies alles hart gefroren. Also wurde in einem Topf Schnee geschmolzen und darin die mitgebrachten Kottelets gekocht. Als diese gar waren, sahen sie aus wie Teile einer Wasserleiche. Aber der Hunger trieb es hinein.

Mittlerweile gesellte sich noch Volker Schweinsberg aus Bretzfeld - Adolzfurt mit seinem BMW R100RS Gespann zu uns. Ihn hatten wir auf einem Motorradtreffen der Motorradfreunde Zameret in Feffernitz/Österreich im Sommer 1984 kennengelernt. Sowie ein Bekannter aus Weiden / Oberpfalz, (leider ist uns nur sein Spitzname „Neger“ bekannt), den wir auf dem Elefantentreffen 1984 kennengelernt hatten.

Den Abend verbrachten wir wie das Jahr zuvor mit Schnaps und Bier am Lagerfeuer. Die mitgebrachten Bierdosen froren nach dem Öffnen schlagartig ein. Diese wurden dann ans Lagerfeuer zum Auftauen gestellt. Da wir jedoch kein heißes Bier mögen, wurden die Büchsen anschließend zum Abkühlen wieder in den Schnee gestellt. Die Kunst war es den richtigen Zeitpunkt für die Temperatur zu erwischen und die Büchse auf einmal zu leeren. Die nächste wurde dann geöffnet und ans Feuer gestellt.

Samstagmorgen zum Frühstück gab es heißen Eintopf aus der Konservenbüchse. Bei diesen Temperaturen eine Wohltat die richtig aufwärmte.

An dem BMW R100 Gespann von Jürgen Zumbrock hatte sich schon auf der Hinfahrt ein Geräusch auf der rechten Motorseite angekündigt. Kurzerhand wurde der Seitenwagen, der rechte Zylinderkopf und Zylinder abgebaut. Ein Pleuellagerschaden wurde festgestellt. Jürgen telefonierte vom Veranstaltungsgebäude mit dem ADAC und verabredete für Sonntagmorgen einen Abschleppwagen.

Den Samstag verbrachten wir in strahlendem Sonnenschein bei einem Rundgang auf dem Gelände. Abends haben wir uns wieder die traditionelle Fackelfahrt zu Ehren der verstorbenen Motorradfahrer angesehen.

Am Sonntagmorgen nachdem wir gefrühstückt hatten packten wir die Motorräder. Jürgen Zumbrock und Udo Weidenbrück wurden vom Abschleppwagen abgeholt, bekamen einen Leihwagen und fuhren damit nach Hause.

Heftiges Schneegestöber machte es immens schwierig aus dem Talkessel hinauszukommen. Jeder wurde hochgeschoben selbst die Gespanne. Oben stellte man sein Fahrzeug ab, ging zu Fuß nach unten und half dem nächsten nach oben zu kommen. Das hat seine Zeit gedauert und die Solofahrer hatten es besonders schwer.

In diesem Chaos fanden sich Karl Heinz Poppe und Axel Bodeit zusammen und fuhren gemeinsam nach Hause. Heinz Josef Breuer hat den Heimweg allein angetreten.

Paul Grommes und Peter Kern fanden zusammen und fuhren bis in die Dunkelheit am Nachmittag. Da die Straßenverhältnisse im Dunkeln nicht zu erkennen waren, bogen sie von der Autobahn ab und landeten zufällig in Hirschaid, in der Brauerei Kraus. Diese hatte Gästezimmer. Für die Nacht von Sonntag auf Montag blieben sie dort und sind außerordentlich gut mit leckerem Essen und noch besserem Bier versorgt worden.

Ich fuhr an dem Sonntag wieder, bis Bad Aibling-Willing und traf mich noch einmal mit meinem Bekannten auf eine Maß Bier.

Montag nach einem ausgedehnten Frühstück begab ich mich dann auf die Heimreise. Leider musste ich kurz vor Nürnberg auf der Standspur anhalten, da mein Vorderradreifen Luft verloren hatte. Das Vorderrad hatte ich schon ausgebaut und der herbeigerufene ADAC Mitarbeiter fuhr mich in eine nahegelegene Motorradwerkstatt, in der man mir einen neuen Schlauch in das Rad montierte. Zurück zur Autobahn, Rad eingebaut und den Rest der Strecke ohne Probleme hinter mich gebracht.

Am nächsten Stammtisch gab es viele Geschichten rund um diese Tour zu erzählen. Insbesondere über die Brauerei Kraus in Hirschaid in der es Paul Grommes und Peter Kern so gut gefallen hatte.

- Hans Mondorf

 

Peter Kern Heinz Josef Breuer Paul Grommes Udo Weidenbrück Karl Heinz Poppe 2 Hans Mondorf Axel Bodeit Jürgen Zumbrock Volker Schweinsberg